Hier folgt auch schon Teil 2 mit den letzten „Unglücklichen“. Sorry, ihr hattet zwar kein Losglück, aber dafür hatten wir viel Spaß mit euren Gedichten und hoffen, unsere Leser*innen haben ihn auch. Außerdem weiß ich genau, dass Tobias nicht noch mehr Rollenspielkram braucht (Moritz). Also los. Wir haben wieder alles vom schnuffeligen Elfchen über kleine Nonsens-Texte bis hin zum epischen Schlachtengesang.
7) von Fabian
Hier haben wir einen persönlichen Favoriten von Mhaire, wie ich aus gut unterrichteter Quelle weiß. Es gibt sogar eine Illustration dazu, ich weiß nur nicht, ob wie die Rechte besitzen, diese hier abzudrucken.
Das Gug-Gedicht
Guck dir den Gug an,
Ist der nicht schmuck, Mann?
Hat überall Fell,
Behäbig, nicht schnell.
Mit Vertikal-Mund
Ist stets er gesund.
Vier Hände, zwei Arme,
Lebt nicht im Schwarme.
Der Einzelgänger
Ist Menschenfänger,
Fleischverdauer,
Meistens sauer.
8) von Lisa
Etwas SpliMo-Liebe. Ausgezeichnet. Hellblau geht immer! Danke, Lisa!
Die Würfel werden fallen
Ein Mensch sprach einst „Gott würfelt nicht“ – so wurd‘ es mir gesagt,
in meiner Welt, da gilt das nicht, denn schreite ich zur Tat,
so hole ich die Würfel raus, zwei kleine, blaue Dinger,
und voller Hoffnung nehm ich sie, sie gleiten durch die Finger.
Ich halt mein Schwert fest in der Hand und schwinge nach dem Feind,
die Chancen stehen ziemlich schlecht für mich, so wie es scheint.
Allein zehn Seiten bleiben, meine Zukunft zu entscheiden,
es wird sich zeigen: Sollte ich so Risiken bald meiden?
In einer Welt da hoffe ich, dass dieser Wurf sich lohnt.
In meiner Welt, da bete ich und blicke hoch zum Splittermond.
9) von Tam
Kurz und schmerzlos. Aber dabei wirklich von berückender Schönheit. Ein Kleinod des Eskapismus!
Gamemaster bring uns fort
Wieder zurück ins Traumland
Dort wo Zuhause ist
Tam 20.03.2021
10) von Deluxe RPG Collector
Tja, das ist doch mal ein Teilnehmer, den ich gut kenne – und glaubt mir, diese Buchstaben und Worte sind aus den Tiefen seiner Seele geflossen. Ich präsentiere …
Ein Rollenspieler-Leben
von Deluxe RPG Collector
Im Jahre ’92 fing es an
Der Seelensammler, DSA
sogleich an der Nadel hing ich dran
Rollenspiel jetzt und immerdar
Die Gartenhütte als Spieleort
Die jungen Recken steh‘n bereit
wir plündern jeden Drachenhort
Sommerferien heißt Spielezeit
Jahrelang Das Schwarze Auge
dann woll‘n wir langsam innovieren
Ob nicht was anderes auch tauge
wir werden Neues ausprobieren
Es folgt das Spiel In Nomine
ein echt gewagter Sprung
Vorbei ist es nun mit Nedime
was bleibt ist die Erinnerung
Langsam geht das Sammeln los
Cthulhu, KULT und Paranoia,
Abwechslung schreibt man jetzt groß
doch Regelwerke sind recht teuer
Im Studium wird viel gespielt
Orpheus und Mage heißt die Devise
In Foren man sich unterhielt
Start der großen Buchakquise
Unmengen Regalböden füllen sich
Limitierte Ausgaben bevölkern den Raum
Pen and Paper ich liebe Dich
die Sammlung nun ein Lebenstraum
Knapp 30 Jahre Hobby: Rollenspiel
So Nicht, Schurke infiziert jetzt uns‘re Kinder
Meine Leidenschaft bleibt stets stabil
Ich hoffe sie lieben es nicht minder
11) von Florian
… und es wird nicht kürzer. Das nächste Gedicht ist nicht nur ein schnödes Gedicht, nein es ist ein Lied – das ihr sogar mitsingen könnt, da der Text auf ein bekanntes Lied aufgesetzt ist, also summt bitte alle beim Lesen leise mit. Florian leitet es kurz ein mit:
„Eine Parodie auf das Lied „Lichter“ von Adel Tawil.“
Das Leben in der sechsten Welt
Florian K.
Immer wieder durch Schatten
mein Team wird verhaftet.
Ich war am Rennen
Und wurde vom Schmidt gekickt
In Shadowrun sang Tobi für mich
Vivien starb dort in meinen Armen durch die
Cons.
Ich war wie am Ertrinken in Kummer
In dieser kaputten Neon-Welt
Ich kündigte bei Renkraku
Arbeitete in den Schatten
Die AK war für ?n Tag mein Held
Und jeder Con musste dran glauben
Und ich steh im Funkenregen
Brauch einen neuen Magier
Lofwyr wird mich nicht mehr lieben
Wenn die Feuerbälle fliegen.
Ich war willkommen in Berlin,
dem sprudelnden Lebensquell
Mein persönlichen Jesus
Hab ich den Schalldämpfer genannt
Doch dann sah ich dich da
Sah dich im kalten Regen
Und du sagtest: Ich bin gerade gelandet
Ich war am Ende der Seele angelangt
War ein Verlierer Baby, doch dann
Hielt ich deine Hand in meiner
Und ich brachte dich dann ins Hotel
Am Anfang war es nur ein kleiner Gefallen
Doch dann hat sich echt was entwickelt
In dieser echt kaputten Welt
Wir stellten ein Team zusammen
Und liefen dann in den Schatten
Und wir steh`n im Funkenregen
Hab jetzt eine Magierin
Lofwyr wird uns nicht mehr lieben
Wenn die Feuerbälle fliegen
Die ersten durchgetanzten
Und gelachten Nächte mit dir
Sonnenaufgänge mit dir auf
Berlins Wolkenkratzer
Zusammen in die AR
Und Kunst mit dir genießen
Du hast mir das Licht gezeigt
Wir liefen in den Schatten